Aktuelle Entwicklungen der Anastasia-Bewegung in Rußland

Oder werden die Träume wahr?

(von Alexander Schirmer, deutscher Text von Andreas Bunkahle überarbeitet)

"So was denkst du dir aus, meine liebe Träumerin!" - sagte einst Wladimir Megre zu Anastasia. Er war damals sehr skeptisch, dass überhaupt jemand die Ideen von Anastasia ernst nehmen würde, geschweige denn versuchen würde sie zu verwirklichen. Aber die Gedankensamen, die Anastasia mit ihren Worte und ihrem "Strählchen" gesät hat, lassen sich nicht so leicht zerstreuen.

Trotz unseres grauen Alltags und des hektischen Lebens haben sie in vielen Seelen gekeimt und fordern auf, etwas zu unternehmen. Und in Russland ist es nun so weit. Schon seit einigen Jahren haben sich in den großen Städten lebende Anastasia-Freunde versammelt und haben immer wieder begeistert von Anastasia und von ihren Empfehlungen gesprochen. Viel Tee wurde in den Küchen während dieser Diskussionen getrunken.

Schon sind die ersten in Töpfen eingepflanzten Zedern- und Eichensetzlinge nach dem Verfahren von Anastasia auf dem Fensterbrett zu kleinen Bäumchen geworden.

Künftige Ahnenbäume. Sie wollen mit ihren Nadeln die echte Sonne und den echten Wind spüren, mit ihren Wurzeln wollen sie die echte Erde fühlen. Sie warten nicht, bis esoterische Gespräche und Meditationen im achten Stock eines Eisenbetongebäudes beendet sind. Dadurch unterscheiden sich auch die Anastasia-Ideen von anderen "spirituellen Systemen". Anastasia behauptet, dass die spirituelle Entwicklung in der Stadt auf Sand gebaut ist.

Als erschütternder Stoß für viele, die noch die Hoffnung hegten, daß in unserer Zivilisation, innerhalb dieses Systems, der Raum der Liebe erschaffen werden könnten, waren die Worte Anastasias: „In vielen Religionen zu allen Zeiten wurde über Gott gesprochen, aber in keiner wurde etwas von dem Offensichtlichen erzählt, und zwar davon, dass der Mensch, wenn er bewusst mit der Natur kommuniziert, er mit dem Göttlichen Gedanken kommuniziert. Den Raum verstehen - heißt Gott verstehen. Und sogar allein nur der Gedanke, der Traum von dem Familienlandsitz, wo alles in Harmonie mit einem ist, ist in seinem Kern Gott näher als die vielen und ausgeklügelten religiösen Rituale der Menschen. Die Geheimnisse des Alls werden sich dem Menschen öffnen. Fähigkeiten wird der Mensch plötzlich in sich entdecken, die heute noch nicht einmal in den kühnsten Vorstellungen existieren. Und der Mensch wird in Wirklichkeit zu Gott, der Mensch, der beginnt, eine göttliche Welt um sich herum zu schaffen.“

[Sechstes Buch (Buch der Ahnen), Abschnitt Segensnachricht]


Aktuelle Entwicklungen in Rußland

Also, was ist heute in Russland so los? Es gibt viele Clubs in mehr als 250 Städten, die bereits erste, oder sogar schon weitere Schritte gemacht haben, um Siedlungen zu gründen. Eine Schule und eine Infrastruktur sind nicht immer vorhanden. Dafür fehlen oft noch die in den Siedlungen ständig lebenden Familien. Eine ganz typische Variante ist, dass die Siedler noch die Wohnungen in der Stadt behalten, und übers Wochenende und während des ganzen Urlaub fahren sie zu ihren Familienlandsitzen, und auch dann, wenn es die Zeit irgendwie zuläßt. Sie behaupten, dass die Bäumchen und die Büsche, die sie mit Liebe und nach den Empfehlungen von Anastasia eingepflanzt haben, ja der ganze Raum im künftigen Landsitz sie so stark rufen und anlocken, dass sie nicht mehr auf den Gedanken kommen könnten, ihr Wochenende in einer Kneipe, vor dem Fernseher oder bei einem Fußballspiel zu verbringen. Es gibt einen Ausspruch unter den Siedlern für die Fahrt zur eigenen Siedlung: "Morgen habe ich einen Tag frei, ich fahre in die Heimat."

Obwohl es manchmal dort noch nicht einmal ein Haus gibt und die Bäumchen vielleicht kniehoch sind. Und was sind dann die Wohnungen in der Stadt? Der Platz, wo man noch angebunden ist, einige Jahre noch zu bleiben, bevor die Häuser gebaut werden können und die Pflanzen und Bäume groß genug geworden sind, um ihre lieben Wirte ernähren und heilen zu können. Man muss sich dafür natürlich viel mit für einen Städter ganz neuen Dingen beschäftigen. - Welche Pflanzen soll ich pflanzen? - Wie vertragen sie sich miteinander, wie schafft man Harmonie auf dem Grundstück? Wie baut man ein Haus - (klar, ohne Bautechnik und Baufirmen zu benutzen!) - aus Holz? - aus Stroh? - aus Erde? - was ist mit Strom? - verlegen wir eine elektrische Stromleitung aus dem nächstem Dorf zu uns? - bauen wir ein Windkraftwerk? - können wir darauf verzichten? - das sind nur einige von tausend Fragen, die sich dem Siedler stellen. Aber der Gedanke, dass man seinen Familienlandsitz und damit den Raum der Liebe erschafft, wandeln die Sorgen zu richtiger Freude.

Was kann man noch dazu sagen? Es gibt keine richtigen Statistiken über die Siedlungen. Und zu Besuch laden die Siedler auch nicht immer gerne ein - sie fürchten, dass die Energie der Neugier nicht gerade ihre erst keimenden Räume der Liebe unterstützt. Aber man kann heute so ungefähr von einigen Hundert ständig in Siedlungen lebenden Familien sprechen, von Tausenden, die immer dann kommen, wenn sie freie Zeit haben, und von Zehntausenden, die den Platz für ihre künftigen Landsitze suchen oder schon den Papierkrieg dafür führen. Und Hunderttausende sammeln Informationen, wie man damit anfangen soll und bereiten sich physisch und seelisch vor, um erste praktische Schritte zu machen.

Interview

(Andreas stellte Alexander die Fragen, die er so gut er konnte nach seinem Wissen beantwortete)

Frage: Wie viele Bücher sind in Russland verkauft worden?
Antwort: 5,7 Millionen Bücher auf Russisch, von denen aber auch einige im Ausland verkauft wurden. In anderen Sprachen sind von den Anastasia-Büchern ungefähr 400.000 verkauft worden.

Frage: Welche Bücher gibt es in Russisch, die es nicht auf Deutsch gibt?
Antwort: Das sechste Buch "Das Familienbuch" oder "Ahnenbuch" gibt es bisher noch nicht in Deutsch. Es soll im Frühjahr 2003 im Silberschnur-Verlag in Deutschland erscheinen. Das siebente Buch "Energie des Lebens" gibt es noch nicht in Deutsch, die drei Almanache, das "Volksbuch" der kreativen Schöpfungen von Lesern, die vier Videokassetten der Reihe "Auf der Spur von Megre", zwei Videokassetten von Leserkonferenzen und sieben Audiokassetten mit Bardenmusik.

Frage: Welches Buch ist in Russland das Beliebteste oder am meisten verkaufte?
Antwort: Ich weiß das nicht so genau, aber ich schätze mal, dass das am meisten verkaufte Buch der erste Band "Anastasia" ist, und dass der beliebteste Band der vierte Band "Schöpfung" ist.

Frage: Was passiert eigentlich im 6.Buch?
Antwort: Im sechsten Buch geht es um mehrere Themen. Es fängt an mit der Erzählung, wie Wladimir Megre sich auf die Begegnung mit seinem schon herangewachsenem, 5jährigem Sohn Wolodja vorbereitet hat (natürlich bei einem hochbezahlten Kinderpsychologen). Dann fahren die Erzählungen mit dem Treffen mit Wolodja fort, wo alle Erwartungen, Gedanken und Pläne von W.Megre in Bezug auf sein Verhältnis zu seinem Sohn ruiniert werden, und es gibt eine Episode, wo der Urgroßvater aus dem Leben geht. Anastasia nennt ihre Nationalität und erzählt, wie ihre Zivilisation vor Jahrtausenden gelebt hat, dies mal nicht nur poetisch und die Seele berührend, sondern auch sehr ausführlich. Damalige Siedlungen kann man nur mit dem Wort "Paradies" bezeichnen, aber in keinem religiösem Buch stand je so was Lebendiges und gleichzeitig Bezauberndes wie hier. Dann geht es darum, wie es geschehen konnte, dass so ein hochentwickeltes, bewußtes und direkt mit Gott kommunizierendes "Volk" "einschlafen" konnte (so bezeichnet Anastasia den heutigen Zustand der Nachkommen). Dann kommt ein Teil, der sehr viel Empörungen und turbulente Diskussionen hervorgerufen hat - über die Rolle der ägyptischen Priester und die jüdische Religion, den Judaismus. Es wird auch erzählt, wer und wie heute die Welt regiert wird. Anastasia erzählt im Buch auch drei einfache und sehr bedeutungsvolle, kleine Sagen. Tja, auf die deutschen Leser warten noch viele wunderschöne und aufregende Stunden mit dem Buch!
(Bestellung desselben hier...)

Frage: Ist das 7.Buch schon fertig? Wann wird es erhältlich sein?
Antwort: Ende November 2002 kommt das siebte russische Buch "Energie des Lebens" aus der Druckerei, und in ein bis zwei Wochen wird es dann zu kaufen sein.

Frage: Warum gibt es Anastasia noch nicht in Englisch?
Antwort: Der erste Band ist doch in Englisch schon erschienen. Aber scheinbar wird er nicht sehr häufig gekauft. Vielleicht liegt es daran, daß der erste Band frei im Internet verfügbar ist. Ich glaube, es liegt vielleicht auch daran, dass die Engländer und die Amerikaner ein bisschen tiefer schlafen als Russland und Europa. Aber das kommt noch. :-) Im übrigen wird zur Zeit ein großes englisches oder amerikanisches Verlagshaus gesucht, welches die englischen Anastasia-Bücher verlegen möchte. Englische Interessenten können mit Andreas Bunkahle Kontakt aufnehmen, der über mich (Alexander Schirmer) gerne den Kontakt zum Büro Megre in Rußland herstellt.

Frage: Wie viele Anastasia-Gruppen gibt es derzeit (2002) eigentlich in Russland?
Antwort: In 250 Städten so bis zu ca. 700 Anastasia-Clubs.

Frage: Wo sind Arbeits- oder Lebensschwerpunkte dieser Gruppen - pflanzen sie, bauen sie neue Schulen auf, errichten sie Familienlandsitze?
Antwort: Ganz unterschiedlich. Wichtig ist, dass die Leser, die sich wirklich zu Taten berufen fühlen, sich finden können. Dann würden sie schon eine Gestalt bilden, die weitere Schritte unternehmen kann. Die Gruppen bilden sich nach Interesse. Es gibt in der Regel einen Raum, wo alle Interessenten zusammenkommen. Es kann ein Saal oder eine Schule sein. Im Sommer gewöhnlich ein Park. Dann gibt es da ein paar Leute, die kommen IMMER. Das ist dann das Koordinationszentrum. Es gibt immer auch Leute, die von ihren Gedankenn und Projekten erzählen, und wer will, kann mitmachen, so kommt man sich näher und verknüpft die Kontakte. Es ist im Moment so, dass ziemlich viele überhaupt nichts von den üblichen Schulformen halten, und so bereit sind, selbst zu Hause und insbesondere auf dem eigenen Familiensitz ihre Kinder auszubilden. Ein ganz wichtiges Thema beim Erfahrungsaustausch ist das große Problem, überhaupt einen Lebensraum und Land zu bekommen und der ganze damit verbundene Papierkrieg. Pflanzen kennenzulernen ist, selbstverständlich, der wichtigste Teil der Vorbereitungen. Die Siedler aus Charkov (Ukraine) nennen sich z.B. "Die Schule der Gärtner". Und sie realisieren es auch - sie finden praktische Informationen in Büchern und halten unter sich kleine Vorträge darüber, besuchen Anzuchtstätten und fahren zu erfahrenen Meistergärtnern während des Urlaubs. Aber alle Informationen und Empfehlungen, die sie bekommen, "filtern" sie durch ihr neues Bewusstsein.

Frage: Gibt es schon richtige Orte mit Familienlandsitzen und einer entsprechenden Infrastruktur in Russland?
Antwort: So würde ich das nicht sagen. In Kusbas (Sibir), im Chelabinsk-Gebiet und in Kirov sind sie ziemlich weit, aber als "Muster-Siedlungen" können sie auch nicht gelten. Sie sind alle in der Entwicklung begriffen, nicht alle Bewohner haben schon Häuser; Obst, Gemüse und Kräuter decken nicht alle Bedürfnisse ab, die Mehrheit arbeitet weiter irgendwo, obwohl oft schon weniger als normale 40 Stunden in der Woche. Kleinere Handwerke in den Siedlungen - für Kleidung, Schuhe, Holzwaren - sind noch in der Planung. Moskau wurde auch nicht an einem Tag erbaut. ;-)

Frage: Wie häufig finden Leserkonferenzen in Russland statt?
Antwort: Nach Bedürfnis der Leser. Ein mal im Jahr so ungefähr.

Frage: Wohnt Megre auch auf seinem Familienlandsitz?
Antwort: Ja, aber im Moment dient das Haus teilweise auch als Anastasia-Stiftungs-Gebäude.

Frage: Was hat es mit diesem Film über Anastasia auf sich? Gibt es einen? Soll er erst gedreht werden?
Antwort: Es soll erst noch gedreht werden. Und das Drehbuch hat Wladimir Megre auch noch nicht geschrieben. Aber auf der Konferenz in Krasnogorsk (April 2002) hat er gesagt, dass der Film auf jeden Fall der Beste der Welt werden wird. :-) Es gibt ein riesiges Problem, die passenden Schauspieler dafür zu finden, die so etwas darstellen können. Die sollten auch nicht berühmt sein.

Frage: Wie war die diesjährige Zedernernte in Russland?
Antwort: Dieses Jahr ziemlich schlecht - nur 30-40% des Umfangs der letzten Zedernernte. Das wechselt aber immer, also es ist nichts Ungewöhnliches.

Frage: Die Schule von Schetinin soll 2500 Bewerbungen auf einen Platz haben. Ist es so, seit Megre diese Schule publik gemacht hat?
Antwort: Ja, nachdem Wladimir Megre und dann die begeisterten Anastasia-Leser die Schule besucht haben, und dann überall von dieser Schule erzählt haben, erlebt die Schule nun eine unnötige Popularität. Einige Zeit war die Schule im Belagerungszustand - es kamen Hunderte Besucher am Tag. Es gab auch eine Zeit, als der verärgerte Michail Schetinin die Anweisung gab, niemanden in die Schule zu lassen - egal, woher er kam und wozu er gekommen war. Auf der Leserkonferenz in Krasnogorsk hat W.Megre gesagt: "Bitte, bitte, fahren Sie nicht zu der Schule, besuchen Sie sie nicht. Ich schäme mich schon vor M.Schetinin." Aus dem gleichen Grund will W.Megre nicht den Dolmen von Urmütterchen zeigen. Zur Zeit ist es in der Schule besser mit den Besuchern geworden. Und die Schule nimmt jetzt nicht mehr ganz kleine Kinder auf - nur noch Jugendliche ab 15 Jahren.

Frage: Gibt es ähnliche Schulen wie diese in Russland?
Antwort: Ja, es gibt einige Schulen, wo man versucht, so etwas ähnliches zu machen. Aber das hängt ganz stark von der Persönlichkeit der Leitung ab. Die Schule von Tekos ist nicht reproduzierbar. Michail Schetinin erwiderte auf den Vorschlag, methodische Anweisungen zu seiner Schulführung zu schreiben und sein Schulprogramm im Schulministerium offiziell bestätigen zu lassen: "Das Programm" - das bin ich. Bestätigen Sie mich, wenn ich denn schon geboren bin."


Lieber Alexander, vielen Dank für dieses interessante Gespräch. Viele der deutschsprachigen Leser, die kein Russisch können, sind so jetzt besser auf dem Laufenden, was die aktuellen Entwicklungen in Rußland betrifft. Für weitere und eingehendere Fragen wird die Leserkonferenz am 7.12.2002 Raum bieten, wo Megre einen Vortrag halten wird und dann auf die Leserfragen ausführlich eingehen wird. Ich freue mich schon darauf.


Alexander Schirmer ist einer der Organisatoren des Treffens am 7.12.2002 in Berlin und unser direkter Kontaktmann zu Wladimir Megre, weiterhin ist er der Moderator des russischen Forums http://anastasia.ru (3000 registrierte Teilnehmer, 22.000 Postings während 10 Monate, 94.000 Besuche in zwei Monaten) Als Moderator des Forums ist Alexander auf dem Laufenden über vieles, was die Anastasia-Bewegung in Russland betrifft und über die Arbeit der Anastasia-Stiftung in Wladimir (Informations- und Koordinationszentrum für die Anastasia-Leser). Sollten Sie weitere Fragen zu Alexander haben, können Sie ihn unter die Nummer 030 38 30 43 51 oder E-Mail:
alexander-schirmer@web.de (auf Deutsch) oder alexberlin@anastasia.ru (auf Russisch) erreichen. Alexanders Webseite ist auf http://zedernwald.de

Auszüge aus den Büchern

Verschiedenen Auszüge aus den Büchern finden sich hier:
Auszug aus dem 1. Band
Auszug aus dem 2. Band
Auszug aus dem 3. Band
Auszug aus dem 4. Band
Auszug aus dem 5. Band
Auszug aus dem 6. Band

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