Samuel Hahnemann, die Völkerschlacht, Typhus, die Homöopathie und Genus epidemicus (22.10.13)

Das Samuel-Hahnemann-Denkmal in Leipzig

Hahnemann, die Völkerschlacht 1813, die Typhus-Epidemie und der Genus epidemicus der damaligen Zeit

Nachdem nun die 200-Jahr-Feier nebst historischer Gefechtsdarstellung der Völkerschlacht hier in Leipzig ausgeklungen ist und in einigen Dokumentationen des Mitteldeutschen Rundfunks das Grauen einer Schlacht zu erahnen war, an der fast eine halbe Million Soldaten teilgenommen hatten und bei der fast 100.000 Menschen gefallen waren (Leipzig war damals ca. 30.000 Einwohner stark), will ich einen Blick auf die in Folge der Schlacht grassierende Typhus-Epidemie in Leipzig werfen und auch auf Samuel Hahnemann, der damals in Leipzig von 1812 bis 1821 als Arzt tätig war und Verwundete der Völkerschlacht behandelte und sich selbst rühmt, von 180 Patienten, die er behandelt hat, seien fast alle von der Krankheit genesen. Hahnemann selbst hat auch den „Helden der Völkerschlacht“, den Führer der allierten Truppen gegen Napoleon Fürst von Schwarzenberg ab März 1820 behandelt.

In seiner Schrift „Heilart des jetzt herrschenden Nerven- oder Spitalfiebers“ aus dem Jahre 1814 gibt Hahnemann für die Behandlung der damals grassierenden Typhus-Seuche vornehmlich zwei Arzneien zur Behandlung an: Bryonia (Zaunrübe) und Rhus toxicodendron (Gift-Sumach). Ernst Stapf, der Herausgeber der kleinen medizinischen Schriften von Hahnemann, in den dieser Aufsatz erschien, sagt über die damalige Zeit aus, dass in Folge der Rückkehr des russischen Feldzugs von Napoleon eine eigentümliche Seuche sich im Jahr 1812 über Deutschland verbreitete, ein Typhus contagiosus (Kontakt-Typhus), in dessen verschiedenen Stadien sich Nux vomica und Pulsatilla sehr bewährten. In der Folge der Völker-Schlacht im Herbst 1813 bei Leipzig sei aber eine völlig anders gearteter Typhus aufgetreten, den Hahnemann mit den oben genannten Mitteln erfolgreich behandeln konnte.

Hahnemann selbst beschreibt in dem Aufsatz genau die Symptome der damaligen Typhus-Epidemie und wie die entsprechenden Heilmittel Bryonia und Rhus toxicodendron zubereitet und appliziert werden sollen. Er sagt auch, dass Rhus toxicodendron häufiger angezeigt ist als Bryonia und ggf. sogar auch noch Hyoscyamus niger (Bilsenkraut) beim Abgleiten des Kranken in Delirium und Wahnsinn zu verabreichen ist. Auch gibt er „versüßten Salpetergeist“ (Nitri spiritus dulci) als eine weitere wichtige Arznei an, wenn sich eine ausgeprägte Trägheit der Allgemeingemüts einstellt, eine Art Lähmung der Geistesorgane.

Interessant ist nun zu beobachten, warum die erwähnten Heilmittel in der damaligen Zeit und zum damaligen Jahr gewirkt haben. Betrachten wir als das mundanpolitische Horoskop des Jahres 1813 das sogenannte Ingress-Horoskop der Sonne in das Zeichen Steinbock (Wintersonnenwende 1812), hier berechnet auf die Stadt Leipzig. Interessant ist, dass sich in und um Leipzig die beiden Planeten Pluto und Neptun direkt an den Hauptachsen bei Deszendent und IC befinden und damit gut die Begegnung mit Krieg und Heeren (Pluto am DC) und Leid, Krankheit und Seuchen im eigenen Land (Neptun am IC) andeuten:




Das Arzneimittel Bryonia (Zaunrübe) hat die Signatur MA/VE/MO/SA/UR während Rhus toxicodendron über die Signatur MA/CH/PL/SA/UR verfügt Hyoscyamus niger ME/PL/UR aufweist. Fokussieren wir uns auf den Planeten Uranus, der in allen Arzneien dominant erscheinen, so erkennen wir folgende Aspekte aus dem Ingress-Horoskop:

Uranus Konjunktion Venus, Venus Halbspiegelpunkt zu Mars, Venus Quadrat Mond, Venus/Uranus und Saturn im Halbquadrat zu einander. Damit wäre die Signatur von Bryonia komplett gegeben. Bryonia, die Zaunrübe ist ein Mittel, in dem es um mangelnde Grenzziehung geht, auch als „Kleingärtner-Mittel“ bekannt, in dem durch äußere Begegnungen mit andersartigen Einflüssen überfordert ist (MO/UR) und in der Regel versucht kompensatorisch seine Grenzen umso deutlicher durch die Errichtung von Grenzen zu erhalten. Im Kontext der Völker-Schlacht waren es die durchziehenden Heere, die der Bevölkerung vieles abverlangt haben und die in ständiger Grenzverletzung die eigene Existenz der Bevölkerung und der Städte infragestellt haben (MA/VE/SA/UR).

Betrachtet man dagegen Rhus toxicodendron mit der Konstellation MA/CH/PL/SA/UR, so erkennen wir die Quadratur von Uranus zu Chiron, das bereits erwähnte Halbquadrat zu Saturn, Uranus im Zeichen Skorpion, der Halbspiegelpunkt zu Mars. Rhus toxicodendron zeichnet eine Zwickmühlenkonstellation aus. Man ist in einer besonderen Situation oder Lage, aus der man am liebsten weglaufen würde, aber nicht weglaufen kann (Tiger im Käfig). Das Leid und das Elend der Kriegsfolgen in Verbindung mit den erheblich erschwerten Bedingungen des Kriegs (100.000 Tote auf dem Schlachtfeld, Nahrungsmittelknappheit, Hunger, die daraus entstehenden Krankheiten und Einschränkungen, etc.) disponieren geradezu zu einer solch misslichen Situation.

Zuletzt zum Bilsenkraut: Hier steht der Uranus für sich allein im dritten Haus im Skorpion (ME/PL/UR). Man sitzt zwischen den Stühlen (ME/UR) und fühlt sich wie vergewaltigt und missbraucht (PL/UR): Gerade im politischen Kontext trifft dies im besonderen auf die damaligen Sachsen zu, die ein Bündnis mit Napoleon hatten und an seiner Seite gegen die Allierten kämpften und nun durch die Niederlage Napoleons auf dem Schlachtfeld im wahrsten Sinne des Wortes wirklich wie zwischen den Stühlen saßen und lavieren mussten.

Und wo zeigt sich der von Hahnemann erwähnte versüßte Salpetergeist (Nitri spiritus dulci)? Es ist die vermutlich die Pluto-Neptun-Quadratur mit dem als Trigon bzw. als Quinkunx anhängenden Mond. Versüßter Salpetergeist, auch bekannt als Salpetersäureäther oder Äthyläther C2H5NO3, entsteht beim Destillieren von Salpetersäure mit absolutem Alkohol unter Zusatz von etwas Harnstoff (zur Zersetzung der salpetrigen Säure). Er bildet eine farblose Flüssigkeit, riecht angenehm, schmeckt süß brennend, hintennach bitter.

Was lehren uns nun diese Betrachtungen? Es scheint also sehr gut möglich zu sein, den Genus epidemicus einer Seuche aus den astrologischen Zeiteinflüssen des mundanen Jahreshoroskops herauslesen zu können. Das heisst natürlich auch, dass es kein Heilmittel schlechthin für DEN Typhus gibt, da es gar keinen fest abgegrenzten Typhus gibt, sondern immer nur Varianten einer gewissen ähnlichen Krankheit, der man auch immer im speziellen nur die Heilmittel anpassen kann, die sich durchaus aus dem Zeithoroskop der jeweiligen Epoche ersehen lassen dürften.

Weiterführende Literatur

Auch die kleinen Schriften Hahnemanns sind manchmal sehr erhellend. Gerade hier verweise ich auf das Buch "Kleine medizinische Schriften" von Hahnemann. Wer sich näher für die astrologischen Arzneimittelzuordnungen gängiger homöopathischer Medikamente interessiert, der sei auf mein Buch "Materia Medica der Essenzen Band 1" verwiesen, in dem es umfangreiche Zuordnungs-Listen gibt. Beide Titel sind auch direkt hier bestellbar:

Internetlinks

Mehr Informationen zur Astromedizin und zur astrologischen Zuordnung gängiger homöopathischer Arzneimittel
Hahnemanns Festrede zu seinem 250. Geburtstag
Grundlegende Informationen zur Astromedizin

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